Förderstop für Sprach-Kitas

05. Oktober 2022

Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz war am Dienstag zu Gast im Mosaik-Mehrgenerationenhaus in Großostheim. Dort hatte Sie die Gelegenheit zum Austausch mit Horst Przybilski, dem Leiter des Mosaik-Mehrgenerationenhauses in Bauchgau, sowie mit einschlägigen Expertinnen im Bereich Sprachkitas und dem Großostheimer Bürgermeister Herbert Jakob über die geplante Streichung des Förderprogramms Sprach-Kitas.

„Die Ampel hält nicht Wort und benachteiligt Kita-Kinder. Sprache ist der Schlüssel zur Integration- Eine gemeinsame Sprache ist das Fundament für unser Zusammenleben. Ausgerechnet an der Sprachbildung zu kürzen, ist eine krasse Fehlentscheidung der Ampel, “ kommentiert Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz die Entscheidung.

„Das Programm wurde aus gutem Grund vor über zehn Jahren in Gang gesetzt, um Integration gezielt, systematisch und bundesweit zu fördern. Rund 40 Prozent der Kita-Kinder haben heute Migrationshintergrund, daher bleibt dieser Ansatz richtig und wichtig. Bildung und Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert werden müssen. Alleine in meinem Wahlkreis wären 14 Kitas von den Streichungen betroffen. Sieben Einrichtungen in Aschaffenburg, zwei in Großostheim und jeweils eine Kindertagesstätte in Waldaschaff, Hösbach, Kleinostheim, Alzenau sowie Schöllkrippen werden derzeit mit bis zu 25.000 Euro pro Jahr gefördert. Die Ampel will dieses erfolgreiche Programm ausgerechnet in einer Zeit beenden, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen und der Migrations- und Integrationsdruck auf Deutschland massiv steigt. Das Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ muss erhalten bleiben und die erforderlichen Mittel notfalls aus anderen Programmen umgeschichtet werden, deren gesellschaftlicher Nutzen eher fragwürdig ist,“ so Lindholz.

Eines steht fest: Der Druck auf Kita-Leitungen, sowie Erzieherinnen und Erzieher wächst. Sich ändernde Anforderungen im Bereich der Erziehung, sowie zunehmende kulturelle Diversität durch Migration, erhöhen die Anforderungen an unser Fachpersonal. Die Streichung der Förderung bewirkt, dass sich Kitas keine zusätzlichen halben Fachkräfte leisten können, die als Koordinatoren und Bindeglieder aber dringend benötigt werden. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil für eine zielgenaue Unterstützung vor Ort. Um es mit den Worten der anwesenden Erzieherinnen zu formulieren: Sprach-Kitas sind elementare Bausteine der frühkindlichen Bildung und sollten für mehr als die Mindestvoraussetzung „satt, sicher und sauber“ gewährleisten.

Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag hat bereits Anfang September im Bundestag beantragt die Sprach-Kitas zu retten und das Förderprogramm weiterzuführen. Daneben haben sich die Politikerinnen und Politiker auf einem digitalen Kita-Gipfel mit Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung, Fachkräften aus den Kitas ausgetauscht und setzen sich in Berlin weiter für den Erhalt des Programms ein.