Neues THW-Logistikzentrum in der Region

20. Januar 2021

Als eine Lehre aus der Pandemie errichtet das Technische Hilfswerk (THW) im Jahr 2021 bundesweit vier neue dezentrale Logistikzentren, um im Katstrophen- oder Pandemiefall eine schnellere Versorgung mit Schutzgütern und Ausrüstung für den Bevölkerungsschutz sicherzustellen. Eines dieser vier großen THW-Zentren soll in der Region Aschaffenburg entstehen. Diese Entscheidung des Bundesinnenministeriums bestätigten THW-Präsident Gerd Friedsam sowie der THW-Landesbeauftragte für Bayern, Dr. Fritz-Helge Voss, der zuständigen Bundestagsabgeordneten Andrea Lindholz. Hinter den Kulissen hatte Andrea Lindholz mit Verweis auf die zentrale Lage ihres Wahlkreises intensiv für den Standort Aschaffenburg geworben. Die anderen drei Zentren sollen in Thüringen (Altenburg/Nobitz), Baden-Württemberg (Biberach) und Niedersachsen (Westerstede) entstehen. Vier weitere THW-Zentren sollen ab 2022 entstehen.

Die Ausschussvorsitzende Andrea Lindholz: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Region Aschaffenburg als idealen Standort in den Fokus der Planungen zu rücken. Seitdem der Haushaltsausschuss Ende November beschlossen hat, dem THW rund 41 Millionen Euro für den Aufbau dieser ersten vier Zentren zur Verfügung zu stellen, habe ich intensiv für einen bayerischen Standort und unsere Region geworben. Am Ende führte aus fachlicher Sicht kein Weg an der Region Aschaffenburg vorbei. Unsere Region liegt mitten im Herzen Deutschlands und ist mit der A3, der A45, A66 und der B469 optimal angebunden. Dank der zentralen Lage kann von unserer Region aus nicht nur Bayern, sondern auch Hessen sehr schnell bedient werden. Die Nähe zum Flughafen Frankfurt ist ein weiterer wichtiger Standortvorteil. Auch die EU baut als Reaktion auf die Pandemie im Rahmen ihres Projekts „rescEU stockpiling“ dezentrale Zentren in den EU-Mitgliedstaaten auf, um für Notfälle künftig ausreichend Schutzausrüstung vorzuhalten. Kürzlich ist die Entscheidung gefallen, die zwei EU-Bevorratungsstandorte in Deutschland im Raum Frankfurt sowie nahe Leipzig zu errichten. Diese europäische Aufgabe kann aus der Region Aschaffenburg ideal unterstützt werden. Als nächster Schritt werden jetzt die vorhandenen Standortmöglichkeiten in unserer Region geprüft, um möglichst zeitnah den operativen Betrieb aufnehmen zu können. Auch in dieser Pandemie hat sich das THW als unverzichtbare Stütze erwiesen, vor allem bei der unermüdlichen Versorgung mit Schutzausrüstung und aktuell beim Aufbau der Impfzentren. Wir konnten einen der ersten Standorte nach Bayern holen. Unsere Region wird nun aktiv dazu beitragen, die ersten langfristigen Lehren aus der Pandemie zu ziehen und eine bessere Krisenvorsorge aufzubauen. Ich danke dem Bundesinnenminister und allen Beteiligten für die konstruktive und zielgerichtete Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt meinem Kollegen Marian Wendt, der in seiner Funktion als Vorsitzender der THW-Bundesvereinigung eine große Hilfe war.“

Hintergrund: Die neuen dezentralen Logistikzentren sollen jeweils rund 5 Hektar groß sein und rund 28.500 Quadratmeter Lagerfläche umfassen. Pro Standort wird mit circa 10 Millionen Euro an Bundesinvestitionen sowie zusätzlichen Arbeitsplätzen für den dauerhaften Betrieb vor Ort gerechnet. Ziel dieser Zentren ist es, eine bessere Krisenvorsorge sicherzustellen, indem Materialbevorratung für systemrelevante Gruppen (z.B. Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr) sowie eine schnellere Versorgung der Bevölkerung in einer Krise gewährleistet wird. Medizinische Schutzausrüstung und Ergänzungsausstattungen für den Zivil- und Katastrophenschutz sollen in den Zentren gelagert und bei Bedarf schnell in die Fläche verteilt werden. Die Zentren tragen insofern auch zum Aufbau der vom Corona-Kabinett beschlossenen Nationalen Gesundheitsreserve bei.

Als Vorsitzende wird Andrea Lindholz dem Ausschuss für Inneres und Heimat vorschlagen, THW-Präsident Friedsam zeitnah in den Ausschuss einzuladen, um aus erster Hand mehr über die vielfältige Unterstützungsarbeit des THW in dieser Pandemie zu erfahren. Zudem hat sich Frau Lindholz im Ausschuss dafür eingesetzt, das THW, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und weitere Sachverständige in einer Öffentlichen Anhörung zu ihren Erfahrungen in der Pandemie zu befragen. Ziel dieser für den 22. März 2021 geplanten Anhörung ist es, weitere Lehren aus der Pandemie zu ziehen und Reformbedarf im föderalen Aufgabengefüge zu identifizieren.

Fotos: Büro Lindholz (Archiv 2019) AUTOREN: Team Andrea Lindholz PUBLIKATION: 20. Januar 2021