Als Mitglied des Ausschusses für Inneres und Heimat hatte Andrea Lindholz seit Herbst 2020 intensiv für die Region Aschaffenburg als Standort für eines der neuen THW-Logistikzentren geworben. Am 12. April 2022 konnte sie nun gemeinsam mit THW-Präsident Gerd Friedsam, dem Bayerischen Staatssekretär Sandro Kirchner MdL, dem Stimmkreisabgeordneten Berthold Rüth MdL sowie Vertretern der Presse das neue THW-Logistikzentrum in Obernburg besichtigen. Nach der Begrüßung durch Herrn Dr. Fritz-Helge Voß, dem Landesbeauftragten des THW Bayern, wurde die Gruppe vom Leiter des Logistikzentrums-Obernburg, Herrn Achim Baumann, durch die neue Einrichtung geführt.
Das THW-Logistikzentrum ist eines von bislang vier neuen Standorten im gesamten Bundesgebiet. „Unsere Region ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden, wodurch die Einsatzkräfte alle im Krisenfall benötigten Materialien schnell und effizient verteilen können“ erklärt Andrea Lindholz. Die vorherige Bundesregierung hatte rund 40 Millionen Euro für die vier neuen Zentren bereitgestellt. In den neuen Zentren soll u.a. die neue „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“ (NRGS) eingelagert werden, die der Bund als Reaktion auf die Corona-Pandemie aufgebaut hat. Mit diesen dezentralen Reserven stehen Schutzmaterialien im Katastrophenfall oder in Notsituationen zeitnah zur Verfügung und Deutschland ist besser auf etwaige Krisen vorbereitet.
Das Logistikzentrum fasst 15.000 Paletten mit bis zu einer Tonne Material pro Palette. Das Schutzmaterial ist in Hochregallagern untergebracht und besteht unter anderem aus Feldbetten, Zelten sowie medizinischem Schutzmaterial. Daneben stehen weitere Flächen in der Halle zur Verfügung, um Rückläufer aus den Einsätzen zu bearbeiten. Zum Beispiel wurden hier schon Zelte, die im Ahrtal zum Einsatz kamen, getrocknet. In kürzester Zeit können bis zu 20 THW-Helfer mobilisiert werden, um im Bedarfsfall die Logistik zu stemmen. Über die 10 LKW Verladerampen wird das benötigte Material an die eintreffenden Fahrzeuge verteilt.
Weitere vier Zentren sind geplant, wurden von der neuen Bundesregierung bislang aber noch nicht ausfinanziert. Im Verlauf diskutierten die Innenpolitiker mit den Experten die Zusammenarbeit und Unterstützung von Behörden sowie externen Partnern in Einsatzlagen. Der THW – Landesbeauftragte Dr. Voß erläuterte die Bedeutung der Zentren für den Zivil- und Katastrophenschutz und seine Erfahrungen aus der Pandemie. Die neuen Logistikzentren seien ein großer Gewinn für eine effektive Krisenbewältigung und eine gute Investition in die Zukunft. Auch die logistische Unterstützung bei der Erstaufnahme von Flüchtlingen und der Bewältigung von länderübergreifenden Großschadenslagen wurden diskutiert. Insgesamt haben sich die logistischen Fähigkeiten des THW gut bewährt. Auf diesen Erfahrungen wird nun aufgebaut, um aktuelle Herausforderungen zu stemmen. Das neue Logistikzentrum ist dafür ein wichtiges Standbein. Andrea Lindholz: „Vielen Dank für die tollen Einblicke in den neuen Standort. Das THW leistet hier großartige Arbeit und ist wirklich auf alles vorbereitet. In Zukunft wird es weiterhin darum gehen aus den Erkenntnissen aktueller Krisen für uns die Schlüsse zu ziehen, dass wir neben einer gestärkten Bundeswehr auch einen gestärkten Zivilschutz – eine gestärkte zivile Verteidigung bekommen. Vielen Dank an all die freiwilligen Helferinnen und Helfer die jetzt schon dafür bereit stehen. Ich wünsche allen THW-Kräften viel Erfolg bei ihren Einsätzen und weiterhin viel Freude im Ehrenamt.“