Verkehrssicherheit am Kauppenabstieg

08. März 2024

Die testweise Beschilderung 120 km/h bei Nässe auf der A3 am Kauppenabstieg bleibt dauerhaft. Das hat die Autobahn GmbH der Bundestagsabgeordneten Andrea Lindholz auf Nachfrage mitgeteilt.

Andrea Lindholz begrüßt die dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung. Dennoch sind Ihrer Meinung nach zur weiteren Steigerung der Verkehrssicherheit weitere Schritte notwendig: „Es freut mich, dass die von mir angestoßene Geschwindigkeitsreduzierung auf 120 km/h bei Nässe bereits zu einer Reduzierung der Unfallzahlen geführt hat, wenn auch nicht im gewünschten Umfang. Die Beibehaltung der Beschilderung auch über den Versuchszeitraum hinaus ist das Mindeste. Konsequent wäre in meinen Augen aber jetzt weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Unfallzahlen am Kauppen noch weiter zu senken. Dazu gehört für mich ganz klar eine Streckenbeeinflussungsanlage. Die Infrastruktur dafür ist teilweise schon vorhanden! Die Unfallzahlen sind gerade 2023 insgesamt wieder erheblich angestiegen. Das entlastet auch unsere Polizei und Rettungskräfte, die ebenfalls weitere Maßnahmen fordern. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass in diesen Unfallbereich gerade ehrenamtliche Einsatzkräfte kleinerer Feuerwehren und anderer Organisationen aus dem Bereich des Katastrophenschutzes oft im Einsatz sein müssen. Eine Streckenbeeinflussungsanlage, wie sie in der letzten Legislaturperiode bereits ins Auge gefasst wurde, wäre hier die optimale Lösung gewesen, da sie neben der Geschwindigkeitsregulierung auch den Verkehrsfluss als Ganzes im Blick hat. Ich erwarte, dass das FDP-geführte Verkehrsministerium seine ablehnende Haltung überdenkt, im Interesse der Verkehrssicherheit und der Einsatzkräfte.“

Auch die ansässigen Feuerwehren plädieren für eine Streckenbeeinflussungsanlage. Mit den Schilderbrücken wären die Einsatzkräfte in der Lage je nach Witterungsbedingungen schnell zu reagieren. Dadurch könnten Verkehrsteilnehmer frühzeitig gewarnt, die Höchstgeschwindigkeit reduziert oder ganze Spuren gesperrt werden. Ganz so wie auf der benachbarten Fahrbahn in Richtung Würzburg, die anders als in Fahrtrichtung Frankfurt bereits über eine Streckenbeeinflussungsanlage verfügt.  Schilderbrücken sind auch in Fahrtrichtung Frankfurt bereits vorhanden, jedoch ohne entsprechende Technik und Schilder.

Dies führt laut Feuerwehr regelmäßig zur kritischen und nicht nachvollziehbaren Situation, dass in Fahrtrichtung Würzburg z.B. bei Regen und nasser Fahrbahn die Geschwindigkeit mittels der Streckenbeeinflussungsanlage auf z.B. 60 oder 80 km/h reduziert wird. Auf der Gegenfahrbahn in Richtung Frankfurt, die an dieser Stelle bergab führt, gilt aufgrund mangelnder Ausstattung aber nach wie vor die Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h bei Nässe. Das ist nicht mehr nachvollziehbar. 

Hintergrund: Die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der BAB 3 am Kauppenabstieg ist seit Jahren ein wichtiges Anliegen von Autobahnpolizei, Feuerwehr, Einsatzkräften und Anrainergemeinden. Seit 2020 setzt sich die Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz für eine Streckenbeeinflussungsanlage am Kauppenabstieg auf der A3 bei Waldaschaff ein. Eine entsprechende Prüfung wurde eingeleitet. 2021 wurde auf Initiative von Andrea Lindholz hin und als erster Schritt testweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h bei Nässe eingeführt. Die Testphase lief von Januar 2021 – Dezember 2023.  Daneben war in 2020 auch eine mögliche Streckenbeeinflussungsanlage ins Auge gefasst worden. Eine entsprechende Prüfung wurde von Seiten der Autobahn GmbH und dem Bundesverkehrsministerium eingeleitet worden. Nach dem Regierungswechsel 2021 lehnte das BMDV jedoch eine Streckenbeeinflussungsanlage auch in Fahrtrichtung Frankfurt mit Verweis auf die hohen Kosten ab.