Am heutigen Tag fand in Deggendorf der 13. Bayerische Katastrophenschutz-Kongress gemeinsam mit dem 9. Fachkongress Rettungsdienst statt. Als Schirmherrin der Veranstaltung betonte die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Andrea Lindholz MdB, in ihrer Eröffnungsrede die immense Bedeutung des Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland.
„Die Vorsorge für den Katastrophen- und Krisenfall muss endlich raus aus der politischen Nische!“, forderte Lindholz vor den zahlreich anwesenden Vertreterinnen und Vertretern aus Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, Feuerwehr, THW, Bundeswehr und Politik. Sie machte deutlich, dass sich die Sicherheitslage in Europa in den letzten Jahren erheblich verändert hat und dass Deutschland seine Resilienz gegenüber Naturkatastrophen, Cyberangriffen und hybriden Bedrohungen massiv stärken müsse.
Zentrale Themen: Ausstattung, Ehrenamt und Bewusstseinsbildung
Unter dem Motto „Wissen teilen – Sicherheit stärken“ wurden auf dem Kongress aktuelle Herausforderungen im Bevölkerungsschutz diskutiert. Besonders im Fokus standen die zunehmenden Extremwetterereignisse, die Notwendigkeit einer besseren zivil-militärischen Zusammenarbeit sowie die Bedeutung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Lindholz lobte die engagierten Einsatzkräfte:
„Unsere Sicherheit hängt von vielen Faktoren ab: von guter Ausstattung, von durchdachten Strukturen, von klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen – aber vor allem von den Menschen, die bereit sind, in Krisenzeiten zu helfen.“
Ein weiteres zentrales Thema war die Krisenvorsorge der Bevölkerung. Trotz wachsender Bedrohungslagen sei das Bewusstsein für Eigenvorsorge in Deutschland noch nicht ausreichend ausgeprägt. Hier sei es Aufgabe der Politik, mehr Informations- und Sensibilisierungskampagnen anzustoßen.
Investitionen und politische Verantwortung
Lindholz betonte, dass die Bundesregierung dringend mehr in den Bevölkerungsschutz investieren müsse. Die jüngsten Kürzungen im Haushalt des THW und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) seien ein falsches Signal in unsicheren Zeiten. Gleichzeitig zeigte sie sich optimistisch, dass die beschlossene Lockerung der Schuldenbremse auch dem Katastrophen- und Zivilschutz zugutekommen werde.
Zum Abschluss ihrer Rede appellierte sie an die Anwesenden, sich weiter für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung einzusetzen. „Jetzt liegt es an uns, die Chancen zu nutzen und den Bevölkerungsschutz aus der politischen Nische zu holen!“
Mit diesen klaren Worten eröffnete Andrea Lindholz MdB einen Kongress, der einmal mehr zeigt, wie entscheidend ein gut funktionierender Bevölkerungsschutz für die Sicherheit unseres Landes ist.
Fotos: Matthias Balk / BRK