Abschied von Wolfgang Schäuble

18. Januar 2024

Fünf Jahrzehnte Bundestagsmandat, Minister unter Kanzler Helmut Kohl und Kanzlerin Angela Merkel, Vorsitzender der CDU, Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Bundestagspräsident – all dies war Dr. Wolfgang Schäuble und weit mehr. Der Unionsabgeordnete ist am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 81 Jahren verstorben. Wolfgang Schäuble war engagierter Demokrat, überzeugter Christ und eine prägende Persönlichkeit der deutschen und europäischen Geschichte. Mit seiner spitzfindigen Art zu argumentieren, mit seiner Weitsicht, Ruhe, Gelassenheit und Klugheit hat Wolfgang Schäuble Generationen von Abgeordneten und die Politik der vergangenen Jahrzehnte insgesamt geprägt. Er war geschätzt und respektiert überfraktionell von allen Parlamentariern und Demokraten. Mehr als 51 Jahre vertrat Wolfgang Schäuble seinen Wahlkreis Offenburg im Deutschen Bundestag und hat als dienstältester Abgeordneter deutsche Geschichte mitgestaltet und geprägt. Seinen politischen Kompass hat Wolfgang Schäuble sich während seiner gesamten Amtszeit immer bewahrt. 

Der Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion Friedrich Merz brachte sein tiefes Mitgefühl und seine Trauer zum Ausdruck mit folgenden Worten: „Die Nachricht, dass Wolfgang Schäuble gestern verstorben ist, erfüllt mich mit großer Trauer. Ich verliere mit Wolfgang Schäuble meinen engsten Freund und Ratgeber, den ich in der Politik je hatte. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, insbesondere bei seiner Frau Ingeborg.“  Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zollte Wolfgang Schäuble seinen Respekt, indem er sagte: „Die Deutsche Einheit, die Europäische Einigung und viele wegweisende Entscheidungen werden mit seinem Namen verbunden bleiben“. Bewegende Worte fand auch der Bürgermeister der Heimatstadt Offenburgs von Wolfgang Schäuble im Rahmen des Trauergottesdienstes. Ewig verbunden mit Wolfgang Schäuble wird zudem seine eindrucksvolle Rede im Bundestag 1991 bleiben, als er sich maßgeblich dafür einsetzte, die Hauptstadt an die Spree zu verlegen.

Mit einer Schweigeminute hat der Deutsche Bundestag am Mittwoch dieser Sitzungswoche seinem früheren Präsidenten gedacht. Auch die CDU/CSU-Fraktion widmete Wolfgang Schäuble zu Beginn der Fraktionssitzung eine Trauerminute. Ein Kondolenzbuch lag diese Woche für alle Parlamentarier aus, in das sich auch Andrea Lindholz MdB eintrug. Für kommenden Montag geplant ist nunmehr ein vom Bundespräsidenten angeordneter Staatsakt zum Gedenken an Wolfgang Schäuble, zu dem ebenfalls der französische Präsident Emmanuel Macron sprechen wird. 

Auch Andrea Lindholz ist dankbar für gute 10 Jahre als Kollegin von Wolfgang Schäuble: „Besonders in Erinnerung wird mir die Konstituierung des Innenausschusses und des Artikel-13-Gremiums bleiben, bei dem mir Wolfgang Schäuble als Bundestagspräsident jeweils den Vorsitz übergab. Mit ihm verlieren wir einen Ausnahmepolitiker, der unser Land über Jahrzehnte geprägt hat. Ich bin dankbar ihn fast zehn Jahre als Kollege gehabt zu haben. Wolfgang Schäuble war ein stets kritischer Geist, der zeitgleich unglaublich humorvoll sein konnte. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie.“

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, CDU/CSU, konstituiert das Gremium Artikel 13 Absatz 6 Grundgesetz. Den Vorsitz übernimmt Andrea Lindholz, CDU/CSU. Foto: dbt/A.Melde