Die Ampel will das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos streichen. Die Unionsfraktion, unter deren Führung das Programm eingeführt worden ist, hat diese Woche im Bundestag beantragt, die Sprach-Kitas zu retten und das Förderprogramm weiterzuführen. Daneben haben sich die Politikerinnen und Politiker auf einem digitalen Kita-Gipfel mit Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung, Fachkräften aus den Kitas ausgetauscht.
Bereits jetzt haben sich schon viele der rund 7.500 Fachkräfte in den Sprach-Kitas nach anderen Jobs umgesehen. Es droht der Zusammenbruch etablierter pädagogischer Strukturen und ein Aderlass an pädagogischem Personal – bei sowieso angespannter Personalsituation. Die Union wird für den Erhalt der Sprach-Kitas kämpfen. Das sind wir den Jüngsten und Schwächsten unserer Gesellschaft schuldig. Nicht nur weil Sprache der Schlüssel zu einer besseren Welt ist, sondern weil Kinder unsere Zukunft sind.
„Sprache ist der Schlüssel zur Integration- Eine gemeinsame Sprache ist das Fundament für unser Zusammenleben. Ausgerechnet an der Sprachbildung zu kürzen, ist eine krasse Fehlentscheidung der Ampel, “ kommentiert Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz die Entscheidung. „Der Beschluss der Bundesregierung, die Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ ersatzlos zu streichen, ist völlig unverständlich. Das Programm wurde aus gutem Grund vor über zehn Jahren in Gang gesetzt, um Integration gezielt, systematisch und bundesweit zu fördern. Rund 40 Prozent der Kita-Kinder haben heute Migrationshintergrund, daher bleibt dieser Ansatz richtig und wichtig. Bildung und Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert werden müssen. Allein im Raum Aschaffenburg drohen 14 Kitas wichtige Hilfen für die frühkindliche Bildung zu verlieren. Die Ampel will dieses erfolgreiche Programm ausgerechnet in einer Zeit beenden, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen und der Migrations- und Integrationsdruck auf Deutschland massiv steigt. Das Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ muss erhalten bleiben und die erforderlichen Mittel notfalls aus anderen Programmen umgeschichtet werden, deren gesellschaftlicher Nutzen eher fragwürdig ist.“
Im Wahlkreis 247 Aschaffenburg Stadt und Land wären 14 Kitas von den Streichungen betroffen. Sieben Einrichtungen in Aschaffenburg, zwei in Großostheim und jeweils eine Kindertagesstätte in Waldaschaff, Hösbach, Kleinostheim, Alzenau sowie Schöllkrippen werden derzeit mit bis zu 25.000 Euro pro Jahr gefördert.