Die Entscheidung ist gefallen. Armin Laschet ist Kanzlerkandidat der Union. Nach intensiven Diskussionen hat sich das Bundespräsidium der CDU mehrheitlich für den Ministerpräsidenten aus Nordrhein-Westfalen entschieden. Markus Söder hat am Dienstag seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur erklärt und Armin Laschet seine volle Unterstützung zugesichert. Es ist aber kein Geheimnis, dass viele in der Union Markus Sörder favorisiert haben. Auch die Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Andrea Lindholz hatte sich für Söder ausgesprochen. Im Interview schätzt Sie die Situation ein.
Frau Lindholz, wie bewerten Sie die Entscheidung von Markus Söder?
„Ich habe großen Respekt für die Entscheidungen von Markus Söder. Er stellt sich damit erneut in den Dienst des Landes und der Union. Die Einheit der Union aus CDU und CSU ist der zentrale Stabilitätsgarant für Deutschland und Europa. Markus Söder steht zu seinem Wort und respektiert die Entscheidung der CDU. Markus Söder hat mit seiner Bewerbung ein starkes und überzeugendes Angebot gemacht, für das auch ich aktiv geworben habe, weil es mich wie viele andere Menschen im Land überzeugt. Es war immer klar, dass am Ende die CDU als große Schwesterpartei entscheidet.“
Wer ist für Sie der bessere Kandidat?
„Die Union kann sich glücklich schätzen, mehrere starke Kandidaten zur Auswahl zu haben. Beide verfügen über große Regierungserfahrung und führen die bevölkerungsreichsten Bundesländer durch eine historische Krise. Es ist kein Geheimnis, dass ich Markus Söder in dieser Frage favorisiert habe. Meine Stimme für Markus Söder war nie gegen Armin Laschet gerichtet.“
Kehrt jetzt wieder Ruhe in die Schwesterparteien ein, oder hat der Kampf der Kandidaten zu einem Riss geführt?
„Ich glaube nicht, dass da etwas zurückbleiben wird. Markus Söder ist und bleibt eine wegweisende Stimme und ein zentrales Korrektiv in der Union. Die Union hat gezeigt, dass sie auch unter schwierigen Umständen solche Fragen offen und urdemokratische diskutieren kann. Die CDU hat in ihren demokratischen Gremien eine Entscheidung gefällt und die CSU steht zu ihrem Wort und akzeptiert das Ergebnis. Am Ende ist die Einheit der Union aus CDU und CSU wichtiger als jede Personalie. Umfragewerte lassen sich drehen und genau daran müssen wir jetzt gemeinsam im Interesse Deutschlands arbeiten.“