Ökosystemleistungen des Waldes honorieren

06. Mai 2021

Der Bundestag hat in der vergangenen Sitzungswoche den Koalitionsantrag „Ein vitaler, klimastabiler Wald nutzt allen – Ökosystemleistungen ausreichend honorieren“ beschlossen. Damit hat der Bundestag den Weg für ein Modell zur Honorierung derÖkosystemleistungen des Waldesbereitet.

In dem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, die Ökosystemleistungen des Waldes auf wissenschaftlicher Grundlage darzustellen und darauf aufbauend umsetzbare Modelle zu entwickeln, um diese Leistungen in Wert zu setzen. Dabei soll auch die mit den Ökosystemleistungen des Waldes in Einklang stehende wirtschaftliche Nutzungen des Waldes und seiner Produkte berücksichtigt werden.

Ziel ist es, die Ökosystemleistungen zu honorieren. Bei der Honorierung soll es sich um eine Zahlung handeln, die an Bedingungen geknüpft ist, also von tatsächlich dauerhaft und netto erbrachten Leistungen auf der Fläche abhängt und ohne die ein Zuwachs von Ökosystemleistungen nicht erzielt werden kann. Es sollen zudem ausreichend Anreize gesetzt werden, damit der Zuwachs und der Verlust an Ökosystemleistungen einkommensrelevant ist. Die Honorierung soll bei den zuständigen behördlichen Stellen auf Basis der Erfüllung von vorab definierten Voraussetzungen erfolgen und nachgewiesen werden.

Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, und der forstpolitische Sprecher Alois Gerig:

Albert Stegemann: „Mit diesem Antrag haben wir deutlich gemacht: Gesunde und nachhaltig bewirtschaftete Wälder haben für uns als Gesellschaft einen besonderen Wert. Als intaktes Ökosystem leisten vitale Wälder viel. Sie sind Wasserspeicher, Luftfilter, CO2-Senke, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Arbeitgeber, Rohstofflieferant und Erholungsraum für die Menschen. All diese sogenannten Ökosystemleistungen erbringt der Wald, ohne dass dafür eine Gegenleistung erbracht wird. Insbesondere in den vergangenen drei Jahren waren unsere Wälder Dürre, Trockenheit, Schädlingsbefall und Stürmen ausgesetzt. Weite Teile unseres Waldes sind geschädigt und können die vielfältigen Funktionen nicht mehr vollumfänglich erfüllen. Sie benötigen daher Pflege. Pflege, welche unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern durch eine nachhaltige Bewirtschaftung, Aufforstungen und den Waldumbau leisten. Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion lassen sie mit dieser Aufgabe nicht alleine und wollen daher, dass diese Leistungen anerkannt und honoriert werden.“

Alois Gerig: „Die großartigen Leistungen unserer Wälder möchten wir honorieren, in Wert setzen und dem Wald – und damit der gesamten Gesellschaft – wieder zugutekommen lassen. In einer Zeit, in der Unternehmen für den Ausstoß klimaschädlicher Gase bezahlen, ist es eine logische Konsequenz, dass ein Teil dieser Mittel in unsere größte CO2-Senke, unsere Wälder, fließen. Das Motto hierbei lautet ‚Leistung für Gegenleistung‘.  Die Mittel sollen an strikte Bedingungen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und den Erhalt und Zuwachs an Ökosystemleistungen geknüpft werden. Also das exakte Gegenteil der häufig lautstark und fälschliche Weise proklamierten ‚Gießkannenförderung‘. Wir möchten erreichen, dass es sich für unsere Waldbesitzenden wieder lohnt, ihren Wald zu bewirtschaften. Sie sind es, die unsere Zukunft pflanzen. Denn ein nachhaltig bewirtschafteter Wald, aus dem Holz entnommen und in langlebigen Holzprodukten verbaut wird, bindet große Mengen CO2 langfristig. Ein gesunder Wald ist einer unserer wichtigsten Partner im Klimaschutz.“