Als die Schlüsseltechnologie der Zukunft wird Künstliche Intelligenz (KI) gerne in Fachkreisen bezeichnet. KI – das ist vereinfacht gesagt, die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. KI ermöglicht es technischen Systemen, ihre Umwelt wahrzunehmen. Sie ermöglicht, mit dem Wahrgenommenen umzugehen und Probleme zu lösen. Der Computer empfängt Daten, verarbeitet sie und reagiert. Das Besondere: KI-Systeme sind in der Lage, selbst zu „lernen“. Systeme können ihr Handeln dadurch stetig anzupassen, d.h. KI-Systeme können die Folgen früherer Aktionen analysieren und autonom arbeiten. All dies geschieht bereits täglich in rasantem Tempo. KI-Systeme werden damit jeden Tag ein bisschen „schlauer“. Bisher ist Deutschland im Bereich der KI ein wichtiger globaler Forschungsstandort. Mit dem Gauss Centre for Supercomputing haben sich in Deutschland drei nationale Höchstleistungsrechenzentren zusammengeschlossen: das Leibniz-Rechenzentrum in Garching (LRZ), das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS).
Die Förderung und den Erhalt des deutschen Standorts im Bereich der KI hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in ihrem Antrag “ Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie für Deutschlands Zukunft stärken“ diese Woche eindringlich gefordert. Die Union kritisiert, dass die KI-Strategie der Bundesregierung nun bald fünf Jahre alt wird. Eine Weiterentwicklung der KI-Strategie liegt derzeit nicht vor und ist dringend erforderlich angesichts der rasanten Entwicklung der Branche weltweit.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben dürfen Deutschland und Europa die Kompetenz im Bereich der Forschung und Entwicklung nicht aus der Hand geben. Nach Ansicht der Union dürfen wir hier anderen Ländern wie China oder den USA nicht das Feld überlassen. Ausreichende Förderung und Finanzierung sowie gute politische Rahmenbedingen sind die elementaren Voraussetzungen, dass Deutschland KI-Forschungsstandort bleibt. An dieser Stelle setzt der Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an, der diese Woche im Plenum diskutiert wurde. Mit Sorge sieht die Union, dass der von der Bundesregierung beschlossene Haushaltsentwurf Einsparungen von etwa einem Viertel im Bereich “Künstliche Intelligenz“ vorsieht. Allein für die IT-Infrastruktur im Bereich Künstlicher Intelligenz wird von 24 Mio. Euro auf 18 Mio. Euro gekürzt. Dass die Nutzung von KI auch Veränderungen nach sich ziehen wird, auf die die Politik rechtzeitig reagieren muss, das gibt der Antrag der Unionsfraktion außerdem zu Bedenken. Die großen Veränderungen bei Arbeitsprozessen, die sich aus dem Einsatz von KI ergeben, erfordern neue Regeln durch die Politik. Inzwischen gibt es viele Berichte in den Medien, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bildungseinrichtungen, Organisationen und Unternehmen Chatmodelle, insbesondere ChatGPT für dienstliche Tätigkeiten nutzen. Das betrifft den Bereich Softwareentwicklung und Debugging, aber auch viele andere Wissenstätigkeiten. Hier besteht aus Sicht der Union die erhebliche Gefahr, dass organisationsinternes Wissen abfließt. Hier kann der Gesetzgeber handeln. Gefordert wird außerdem, die notwendigen Voraussetzungen für die Bereitstellung geeigneter Rechenkapazitäten für die Erstellung großer KI-Modelle zu schaffen. Darüber hinaus soll die Bundesregierung einen eigenen Zugang mit eigenen Ressourcen für Startups, KMU und Open Source Entwickler bereitstellen, sowie als strategischer Ankerkunde für deutsche KI-Startups auftreten und sichere KI-Lösungen für die Bundesverwaltung und Bildungseinrichtungen etablieren und bereitstellen. Den gesamten Antrag können Sie hier nachlesen.