#weremember – Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

25. Januar 2023

Mit einer Gedenkstunde erinnerte der Deutsche Bundestag am  heutigen Freitag an die Opfer des Nationalsozialismus. Anlass ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 78 Jahren. Traditionell gedenken die Abgeordneten rund um den Jahrestag mit einer Veranstaltung im Plenarsaal der Millionen Menschen, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.

Die Gedenkreden hielten in diesem Jahr die Holocaust-Überlebende Rozette Kats sowie Klaus Schirdewahn. Der Schauspieler Jannik Schümann und die Schauspielerin Maren Kroymann werden darüber hinaus Texte über zwei Opfer vortragen, deren Lebensgeschichten exemplarisch für die Verfolgung sexueller Minderheiten während des Nationalsozialismus sind.

Die Holocaust-Überlebende Rozette Kats überlebte die NS-Diktatur bei einem Ehepaar in Amsterdam, das sie als ihr eigenes Kind ausgab. Ihre leiblichen Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Im Bundestag hielt Sie eine bewegende Gedenkrede.

Im Anschluss trugen die Schaupieler Jannik Schümann und Maren Kroymann Texte über zwei Opfer vor, deren Lebensgeschichten exemplarisch für die Verfolgung sexueller Minderheiten während des Nationalsozialismus sind.

Der 27. Januar wird in der Bundesrepublik seit 1996 als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Das Datum selbst verweist auf die Befreiung der Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee im Jahr 1945. Rund um den Jahrestag erinnern die Parlamentarier mit einer Sonderveranstaltung an die Opfer des NS-Regimes.

So beteiligt der Bundestag und die Abgeordneten an der Aktion #weremember. Außerdem findet im Paul-Löbe-Haus des Reichstags aktuell die Ausstellung „Sechzehn Ob­jekte – Siebzig Jahre Yad Vashem“ statt.  Die Idee dahinter: Weil immer weniger Überlebende von dem berichten können, was ihnen widerfahren sei, müssen Gegenstände die Geschichten erzählen. Dani Dayan, Vorsitzender der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, erklärte bei der Eröffnung: „Die Gegenstände sind die Zeugen und finden Widerhall in den Herzen anständiger Menschen, die sich um Wahrheit und Gerechtigkeit bemühen.“

Die Ausstellung zeigt 16 Gegenstände, darunter eine Puppe und ein Channuka-Leuchter, die ursprünglich aus Deutschland stammen, aus jedem Bundesland einer, und erzählt deren Geschichte und die Geschichte ihrer Besitzerinnen und Besitzern, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Die Puppe war z.B. ein Abschiedsgeschenk an die damals vierjährige Lore von Ihrer Großmutter. Inge sollte sie heißen und viele Jahrzehnte später in Yad Vashem zu den Gegenständen gehören, die von dem zeugen, was Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus und im Holocaust erleiden mussten. Mehr Informationen zur Ausstellung finden sie hier.