Wolfsbestandsmanagement mehr Realismus, weniger Romantik

27. April 2023

Die Wolfspopulation in Deutschland wächst – aktuell haben wir bis zu 2.700 Tiere in Deutschland. Auch im Kahlgrund wurde vor Kurzem ein Wolf gesichtet. Gleichzeitig ist eine Zunahme von Angriffen auf Schafe, junge Rinder und Pferde zu verzeichnen. Gerade im Freistaat Bayern berichten besorgte Weidetierhalter immer häufiger von Vorkommnissen mit Wölfen und Wolfsrissen. Deutschlandweit wurden im Jahr 2021 rund 3.500 Nutztiere von Wölfen getötet. Das damit verbundene Tierleid lässt niemanden kalt.

Für die Unionsfraktion ist klar: Es muss endlich Schluss sein mit der romantisierenden Verklärung der Wiederansiedlung des Wolfes. Große Raubtiere sind gefährlich – und die Probleme für Mensch und Tiere treten deutlich zutage. Bei der Frage der Wiederansiedlung geht es nicht nur um die Frage „ob“, sondern auch um die Frage „wie viele“. Die Bundesregierung ist nun am Zug auf die Veränderungen im Wolfbestand und die Vorkommnisse zu reagieren. Dennoch liefern die beiden zuständigen grünen Bundesminister Özdemir und Lemke des Umwelt – und Landwirtschaftsministeriums keinerlei Vorschläge hierzu. Mehr noch: Das EU-Recht hat vor kurzem noch einmal explizit die Möglichkeit aufgezeigt, den Schutzstatus des Wolfes herunterzustufen. Aus der Bundesregierung kommt dazu keine Reaktion. 

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat deshalb diese Woche im Plenum einen Antrag eingebracht mit dem Titel „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie dem Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“. Damit will die Union die Sorgen von Weidetierhaltern und Menschen in den ländlichen Regionen aufgreifen. Der Antrag fordert eine realistische Betrachtung der Wolfs-Populationen, einen wirksamen Herdenschutz und eine Reduktion des Wolfsbestands auf ein erträgliches Maß. Die Bayerische Staatsregierung hat diese Woche eine Verordnung im Sinne dieses Antrags auf den Weg gebracht. Jetzt ist es Zeit, auch auf Bundesebene zu handeln.

Den Antrag der Unionsfraktion können Sie hier nachlesen.