Darum geht es
Wir leben in einer dicht besiedelten Region im Herzen Deutschlands, die nicht zuletzt von ihrer zentralen Lage und ihrer guten Verkehrsanbindung vom Rhein-Main-Gebiet bis Würzburg profitiert. Wichtig ist aber gleichzeitig auch der Erhalt unserer Lebensgrundlage, die für viele Menschen der Spessart ist. Deshalb muss es gelingen Infrastruktur, Wirtschaft, Tourismus, Klima- und Umweltschutz unter „einen Hut“ zu bringen und für unsere Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Holzrechte haben eine lange Tradition. „Den Spessart schützen und nützen“ dieser Zweiklang prägt seit jeher die Entwicklung.
Schon seit einiger Zeit gibt es Überlegungen den Spessart besonders zu schützen. So ist z.B. ein UNESCO Biosphärenreservat im Spessart oder die Weiterentwicklung des Naturparks in der Diskussion.
Schon seit einiger Zeit wird darüber nachgedacht, den Spessart für die Zukunft besser abzusichern. Hierbei stehen sowohl die Einrichtung eines UNESCO-Biosphärenreservats als auch die Weiterentwicklung des bestehenden Naturparks zur Diskussion. Die Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart haben bereits entsprechende Konzepte für einen höheren Schutzstatus des Spessarts geprüft.
Wichtig ist dabei, dass alle relevanten Akteure – von Holzrechtlern und Jägern über Land- und Forstwirte, Winzer und Angler bis hin zu Kommunen, Vereinen und Verbänden – in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Auch die Gemeinden müssen entscheiden, ob sie grundsätzlich bereit sind, Teil einer Biosphären-Region zu werden und gegebenenfalls eigene Flächen in Kern-, Pflege- oder Entwicklungszonen einzubringen. Diese Gespräche und Entscheidungsprozesse laufen noch.
Das ist die Herausforderung
Die zentrale Frage lautet: Wie können wir den Spessart und unsere Wälder für künftige Generationen bewahren? Die bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf. Die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, ob die Ausweisung eines Biosphärenreservats oder die Weiterentwicklung des Naturparks zum „Naturpark Plus“ den gewünschten Erfolg bringt. Dabei spielt die Akzeptanz der Menschen, die im Spessart leben und den Wald nutzen, eine entscheidende Rolle.
Besonders die Forstwirtschaft nimmt eine Schlüsselrolle ein. Viele Gemeinden im Spessart sind eng mit der Holzwirtschaft verbunden. Der Spessart liefert Holz für Papierhersteller, die Produktion von Paletten sowie für die Erzeugung von Holz-Hackschnitzeln zur Energieversorgung. Eine Verknappung der Ressource Holz im Spessart könnte zu einer stärkeren Ausbeutung von Wäldern in anderen Regionen führen. Daher müssen wir auch den Klimaschutz überregional denken.
Neben der Holzernte ist der Spessart aber auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten, ein Wasserspeicher und ein wichtiger Naherholungsraum für die Menschen. Als „grüne Lunge“ spielt er eine zentrale Rolle im Klimaschutz und im regionalen Ökosystem.
Zudem stellen die drohende Afrikanische Schweinepest (ASP) und eine wachsende Population invasiver Arten, wie etwa Waschbären, neue Herausforderungen für das Wildtiermanagement dar. Ein angepasstes, nachhaltiges Wildtiermanagement ist daher erforderlich, um den Bestand an Rot- und Rehwild zu regulieren und gleichzeitig Verbissschäden in den Wäldern zu minimieren.
Das ist meine Meinung
Im Bund, im Freistaat Bayern und im Landkreis Aschaffenburg haben wir uns ehrgeizige Klimaziele gesetzt – der Spessart ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der Wald speichert CO₂, Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und der kurze Transportweg schon die Ressourcen. Zudem hat der Spessart unsere Identität über Jahrhunderte geprägt und verbindet Menschen über Grenzen hinweg. Deshalb ist es für mich von großer Bedeutung, den Spessart auf die kommenden Klimaveränderungen vorzubereiten.
Ein Biosphärenreservat mit seinen klar definierten Entwicklungs- und Pflegezonen kann hierbei einen wertvollen Beitrag leisten. Die Einrichtung von strikt geschützten Kernzonen ist jedoch nur mit der Unterstützung der lokalen Bevölkerung möglich. Ohne ihre Akzeptanz ist Klimaschutz schwer umzusetzen – das zeigt sich immer wieder, nicht nur im Spessart. Kommunen wie Alzenau, Kahl oder Karlstein könnten durch die Ausweisung kleiner Kernzonen einen wichtigen Beitrag leisten. Doch letztlich sind es die Gemeinden und Bürger im Spessart, deren Zustimmung und Mitwirkung entscheidend sind.
Für mich ist es wichtig, dass die Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart sowie die Stadt Aschaffenburg gemeinsam an einem Strang ziehen, um ein Ergebnis zu erzielen, das sowohl den nachhaltigen Schutz des Spessarts gewährleistet als auch die Interessen der Menschen vor Ort berücksichtigt. Dabei darf es zu keiner dauerhaften Spaltung in der Bevölkerung kommen.